Alfa Romeo ist offizieller Automobil-Partner des berühmten „1000-Meilen-Rennens". Bei diesem traditionellen Rennen sind nur Oldtimer bis zum Baujahr 1957 zugelassen. Team des Alfa Romeo Werksmuseums geht mit Alfa Romeo 6C 1750 Gran Sport, Alfa Romeo 6C 2300 Mille Miglia und Alfa Romeo 1900 Super Sprint an den Start. Die über 300 Teilnehmer in ihren Klassikern werden von den neuesten Fahrzeugmodellen von Fiat Chrysler Automobiles (FCA) begleitet, darunter Alfa Romeo Giulia, Alfa Romeo Stelvio und das Sondermodell Lancia Ypsilon Unyca.

Enzo Ferrari (1898 - 1988) nannte die Mille Miglia einst „das schönste rollende Museum der Welt". Die weltweit berühmteste Oldtimer-Veranstaltung fand am vergangenen Wochenende zum 35. Mal statt. Mehr als 300 historische Fahrzeuge begaben sich auf die rund 1‘000 Meilen - etwa 1‘600 Kilometer - lange Tour von Brescia in Norditalien bis Rom und zurück. Dabei fuhren sie teilweise sogar auf der Originalstrecke des bis 1957 durchgeführten Langstreckenrennens.

Fiat Chrysler Automobiles (FCA) war mit fünf raren Klassikern am Start. Aus dem Alfa Romeo Werksmuseum kommen ein Alfa Romeo 6C 1750 Gran Sport von 1930, ein Alfa Romeo 2300 Mille Miglia von 1938 und ein Alfa Romeo 1900 Super Sprint von 1955. Lancia schickte eine Lancia Aprilia von 1937 und eine Lancia Aurelia B24 von 1955 in die Oldtimer-Rallye, bei der es nicht um Geschwindigkeit, sondern um präzises Anfahren von Zeitmesspunkten geht.

Alfa Romeo ist im dritten Jahr in Folge offizieller Fahrzeugpartner der Mille Miglia. Die Mitarbeiter der Organisation vertrauen unter anderem auf den neuen Alfa Romeo Stelvio, das erste SUV in der über 100-jährigen Historie der Marke, und die Sportlimousine Alfa Romeo Giulia. Ebenfalls als Begleitfahrzeug im Einsatz: der Lancia Ypsilon Unyca, ein besonders luxuriös und sportlich ausgestattetes Sondermodell der in Italien noch immer erfolgreichen Baureihe.

Die Teilnahme von FCA Heritage an der Mille Miglia unterstreicht die Bedeutung, die das Unternehmen seiner eigenen Historie und hier im Speziellen dem Rennsport beimisst. Ausführliche Informationen über das neue Klassiker-Kompetenzzentrum von Fiat Chrysler Automobiles - und die Teams am Start der Mille Miglia 2017 - gibt es unter www.fcaheritage.com sowie auf den Seiten von Alfa Romeo und Lancia in den sozialen Netzwerken.

Alfa Romeo bei der Mille Miglia 2017

Die originale Mille Miglia gehörte von 1927 bis 1957 zu den anspruchsvollsten Langstreckenrennen der Welt. Den am Strassenrand aufgestellten „Freccia Rosso", den roten Pfeilen, folgend, wurde die etwa 1‘000 Meilen lange Strecke nonstop gefahren. Mit elf Siegen ist Alfa Romeo ewiger Rekordhalter. Das an historischer Stelle im Mailänder Vorort Arese beheimatete Werksmuseum „La Macchina del Tempo" lässt mit drei Fahrzeugen die grosse Tradition der Marke bei der Mille Miglia 2017 wieder aufleben.

Das Reisetempo ist heute allerdings deutlich gemächlicher als zu Zeiten der „echten" Mille Miglia. Nach dem Start in Brescia stehen Übernachtungspausen in Padua und am Wendepunkt Rom auf dem Programm, bevor am vierten Tag das Ziel wiederum in Brescia erreicht wird.

Eine besondere Rarität im Teilnehmerfeld ist der Alfa Romeo 6C 1750 Gran Sport mit Karosserie von Zagato. Mit diesem Modell gewannen Grand-Prix-Star Tazio Nuvolari und Beifahrer Battista Guidotti die Mille Miglia 1930. Nuvolari gelang das entscheidende Überholmanöver gegen Teamkollege Achille Varzi wenige Kilometer vor dem Ziel bei totaler Dunkelheit - der Legende nach als Überraschungscoup mit ausgeschalteten Scheinwerfern. Nuvolari stand schliesslich an der Spitze eines Dreifachsieges für Alfa Romeo und legte die Strecke zum ersten Mal mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 100 km/h zurück. Auf weitgehend unbefestigten Strassen, wohlgemerkt.

1937 feierte die Scuderia Ferrari bei der Mille Miglia einen Doppelsieg - im offiziellen Auftrag von Alfa Romeo mit dem offenen Sportwagen Tipo 8C 2900A. Auf Rang vier kam das erste Fahrzeug, das nicht von einem Grand-Prix-Renner abstammte und damit seine Klasse gewann: eine speziell für die Mille Miglia getunte Version des Alfa Romeo 6C 2300. Bei der Mille Miglia 2017 startet ein baugleiches Exemplar aus dem Jahr 1938. Dessen Reihensechszylinder mit 2,3 Liter Hubraum leistet für die Zeit erstaunliche 70 kW (95 PS) und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h.

Das Cockpit des eleganten Coupés teilen sich zwei Männer, die auch 1977 zusammen antraten: der Italiener Arturo Merzario (74) und der Franzose Jean-Pierre Jarier (70). Die beiden ehemaligen Formel-1-Piloten waren vor exakt 40 Jahren Teamkollegen in der Werksmannschaft von Alfa Romeo. Im Zwölfzylinder-Prototypen 33/SC/12 gewannen sie in der Saison 1977 zwei Rennen zur Marken-Weltmeisterschaft. Merzario steuerte zwei weitere Siege zum Titelgewinn durch Alfa Romeo bei.

Stellvertretend für die schnellen Gran-Turismo-Limousinen der Marke Alfa Romeo steht das Modell 1900. Mitte der 1950er Jahre war das „Familienauto, das Rennen gewinnt" (zeitgenössischer Werbeslogan) nicht nur bei der Mille Miglia bei Privatfahrern sehr beliebt. Mit zwei Doppelvergasern leistet das Zweiliter-Triebwerk des Alfa Romeo 1900 Super Sprint stramme 85 kW (115 PS), genug für eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h. Das Exemplar, mit dem Alfa Romeo die Mille Miglia 2017 bestreitet, stammt aus dem Baujahr 1956.

Lancia bei der Mille Miglia 2017

Auch Lancia schickte einen grossen Namen an den Start. Helio Ascari ist der Grossneffe des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters Alberto Ascari (1918 - 1955), der für Lancia unter anderem die Mille Miglia 1954 gewann. Ascari junior, im Hauptberuf erfolgreicher Designer und Produzent von handgefertigten Luxusfahrrädern, bestreitet die Mille Miglia 2017 in einem Lancia Aurelia B24 Spider von 1955.

Der von Pinin Farina designte Lancia Aurelia B24 Spider gilt als eines der schönsten Cabriolets aller Zeiten. Charakteristisch sind die ausgeprägten Kotflügel, die gebogene Panorama-Frontscheibe und die Türen ohne äussere Griffe. Präsentiert auf der Brüssel Motor Show im Januar 1955, wurde die erste Bauserie des Lancia Aurelia B24 Spider in den folgenden zehn Monaten nur 240 Mal gebaut. Als Antrieb dient der legendäre, von Francesco De Virgilio entwickelte V6-Zylinder, der aus einem Hubraum von 2.451 Kubikzentimeter 88 kW (118 PS) produziert. Damit erreicht das Traum-Cabriolet eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h.

Zweites Fahrzeug im Team war eine Lancia Aprilia des Baujahrs 1937. Die kleine Limousine war das letzte Modell der Luxusmarke, das unter der Regie des kurz vor der Präsentation verstorbenen Firmengründers Vincenzo Lancia (1881 - 1937) entstand. Zu den Innovationen zählen die selbsttragende Karosserie ohne B-Säule zwischen vorderen und hinteren, gegenläufig öffnenden Türen sowie die Einzelradaufhängung an der Hinterachse. Der Motor, ein V4-Zylinder mit extrem engem Bankwinkel, leistet trotz geringen Hubraums von nur 1‘352 Kubikzentimeter dank hemisphärisch ausgebildeter Brennräume erstaunliche 36 kW (47 PS). Die mit Erkenntnissen aus Versuchen im Windkanal - zu der Zeit eine Sensation - gestaltete Karosserie ist aerodynamisch besonders günstig. Auch bei der Mille Miglia 2017, auf dem Weg von Brescia nach Rom und zurück, wird die Lancia Aprilia mit bis zu 130 km/h durch Italien gleiten.