„Preisdruck, höhere Roaminggebühren und abflächender Teilnehmerwachstum“, das sind die Beweggründe, die Swisscom anführt, weswegen 500 Stellen im Jahr 2017 gestrichen werden. Die Entscheidung stellt keine große Überraschung dar. Im Jahr 2016 wurden schon 600 Stellen gestrichen. Was trotzdem überrascht, ist dass der Stellenabbau angekündigt wird, obwohl Swisscom letztes Jahr um 17,8% Prozent (1,2 Milliarden) gewachsen ist.

Der harte Wettbewerb in der Telekom-Branche hat im Jahr 2016 zu einem Verlust von 200.000 Festnetzanschlüssen schweizweit geführt, welche weder von Mobilfunk noch von Internettelefonie kompensiert werden konnten. Noch dazu kommen die zusätzlichen Kosten von den von Swisscom angebotenen neuen Abos, bei denen die Roaminggebühren inbegriffen sind. Laut einem Interview von 20 Minuten mit Sepp Huber, Leiter der Media Relations von Swisscom, werden bei Swisscom im Jahr 2017 100 Millionen Franken Mehrkosten aufgrund von Roaminggebühren anfallen.
Der Vize-Präsident der Gewerkschaft Travail Suisse, Robert Metrailler, findet diese Massnahmen kurzsichtig. Laut ihm sollte Swisscom „in die Ausbildung ihrer Mitarbeiter investieren, um sie für die Digitalisierung fit zu machen“.